Grosses Abenteuer Vintage-Gewächshaus. Ein Jahr bin ich um das alte Gewächshaus herum geschlichen bis ich mich traute nach dem Preis zu fragen. Dazu nur soviel: soviel teurer kam das englische, antike Gewächshaus nicht, als wenn ich ein Neues mit Aufbau gekauft hätte – auch wenn das Neue dafür deutlich größer geworden wäre. Insofern eine kleine Milchmädchen-Rechnung, über die ich im Nachhinein aber froh bin, denn ein größeres Gewächshaus hätte in jedem Fall ziemlich gequetscht gestanden. Und bevor es Nachfragen gibt, das Gewächshaus war ein Einzelstück und zudem hat der Antikhändler seinen Laden mittlerweile geschlossen…
Der Aufbau dieses wunderschönen Vintage-Glashauses war ein Kinderspiel und innerhalb von 30 Minuten erledigt. Es besteht nur aus 7 Teilen plus Tür, die über große Schrauben schnell zusammengefügt sind. Da ich ja nur einen gepachteten Schrebergarten mein eigen nenne, ist es vielleicht von Vorteil, dass Glashaus schnell einpacken zu können. Dagegen kommen neue Gewächshäuser nicht an die aus unzähligen Kleinteilen bestehen und deren Aufbau man lieber einem Fachmann überlassen sollte. Ausserdem brauche ich hier keine Sorge zu haben der Wind könne mir das Haus wegtragen. Das steht bombig ; )
Was ich beim Kauf nicht ausprobiert hatte, ich Depp!, waren die Fenster. Die Tür schloß gut und das habe ich auch auf die Fenster übertragen. Die sind typisch für Gewächshäuser mit einer angeschweißten Stange zum Hochschieben konstruiert – mittels kleiner Einkerbungen wird der genaue Stand fixiert. Auch diverse Versuche mit Rostlösern und Schmiermitteln haben nicht wirklich etwas gebracht und von Leichtgängigkeit zu sprechen wird wohl immer ein Wunschtraum bleiben. Sie sind etwas verzogen und lassen sich vor allem nicht wirklich dicht schließen. Im Winter stopfe ich Luftpolsterfolie herein, was aber immer eine windige Angelegenheit ist. Und eigentlich bin ich auf der Suche nach einem guten Heimwerker, der mit mir zusammen dieses knifflige Problem lösen kann und mir ausserdem hilft zwei Regale anzubringen…
Ein ewiger Kampf wird auch die Dichtigkeit der Fenster sein, immer wieder findet Regen ein Durchkommen und ich bin dauernd am Nachschmieren. Ich bin mit wasserfestem Silikon herangegangen, eigentlich eher aus optischen Gründen, denn damit konnte ich schwarzes Silikon nehmen und spare mir so das Streichen. Mittlerweile habe ich eine solche Aversion gegen Silikon und diesen ständigen Kampf gegen diese unsäglichen Silikon-Pistolen – meine Fähigkeiten scheinen eher irgendwie anders zu liegen… Dabei liebe ich am Garten, dass nichts hyperperfekt sein muss und ich merke , dass ich eigentlich alles selbst kann – ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Ich werde mich jetzt einmal auf die Suche begeben nach schwarzem Kitt, denn Kitt ist meiner Meinung nach eindeutig besser zu verarbeiten…
Aber all diesen Schwierigkeiten zum Trotz – ich bin immer noch ganz verliebt in mein wunderschönes, kleines Glashaus. Es steht nicht ganz optimal und eigentlich zu schattig, aber einen anderen Platz gab es nicht dafür und so mache ich das beste daraus. Im Hochsommer brauch ich mir um Beschattung zumindest keine Sorgen zu machen. Das Pflanztisch-Regal habe ich von meinem ältesten Sohn zum Geburtstag geschenkt bekommen, er hat ein Vater-Sohn -Projekt daraus gemacht und ich habe mich unbeschreiblich gefreut darüber. Es ist aus ganz einfachen Dachlatten gefetigt, steht bombenfest und ist total praktisch. Erst einmal nimmt man auf dieses günstige Material keine Rücksicht, Schlamm, Dreck – egal. Beim Gießen tropfts runter und durch – genau richtig. Das hat etwas so Befreiendes und macht einfach Spaß. Und je mehr Dreck, desto mehr Patina. Einmal mit der Bürste drüber und es passt wieder.