Zero Waste im Gemüse-Garten am Beispiel von Gemüsefenchel

 

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Über den Winter hatte sich im Hochbeet ein kleiner Ableger des Gewürzfenchel breit gemacht und ich den richtigen Zeitpunkt verpasst, um den im Frühjahr noch kleinen Ableger ins Blumenbeet zu versetzen. Aus Erfahrung wusste ich, dass sich ein so großer Fenchel leider nicht mehr verpflanzen lässt. Aber das Hochbeet brauche ich für anderes Gemüse – auch wenn mir insgeheim das Herz blutete. Eigentlich hat ein so schönes Exemplar besseres verdient. Zumindest aber wollte ich ihm eine würdige letzte Ehre erweisen.

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Kohlschädlinge lassen sich durch starke Gerüche anderer Pflanzen verwirren

‚Zero Waste‘ ist für engagierte Gärtner dank ihrer Komposthaufen eigentlich keine Neuigkeit, wirklichen Abfall gibt es im Garten, mit Ausnahme kranker Pflanzenteile,  nicht. Aber mein prächtiger, mannshoher Fenchel hat noch Besseres verdient als nur zerschnippelt auf dem Kompost zu landen. Wunderbare Wiederverwertung war angesagt. 

Genauso wie in der Industrie wurde er in seine Einzelkomponenten zerlegt, die Fenchelteile wurden ganz unterschiedlichen Nutzungen zugeführt… Das klein geschnittene Kraut landete als feine Mulchdecke rund um den Spitzkohl und hilft zum einen den Boden feucht zu halten. Ausserdem freuen sich die Regenwürmer über Nahrung. Der starke Fenchelgeruch verwirrt unbeliebte Kohlschädlinge, hält aber natürlich nicht ewig und müsste immer wieder einmal erneuert werden. Zusätzlich zum Fenchelmulch habe ich Ableger von Salbei in die Erde gesteckt. Die Salbeimutterpflanze dankt mit verstärktem Wachstum und aus den Triebspitzen gewinne ich neue Salbeipflanzen. Auch Rosmarin vermehre ich auf diese Art und setze diesen gerne zu Kohlpflanzen.

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Stark riechendes Kraut darf auch kreativ eingesetzt werden und nicht nur als Mulch

Auch der —> Ewige Kohl darf sich über einige aufgestreute Fenchelspitzen freuen – die Wirkung lässt sich gleich beobachten wenn der Kohlweißling kommt, sichtlich irritiert immer wieder Anläufe nimmt, letztendlich aber doch etwas irritiert herumflattert. Der Befall, auch an weißer Kohlfliege, ist deutlich geringer als ohne Fenchelauflage. Ohne Garantie! Natürlich eignen sich statt Fenchel auch andere stark riechende Kräuter oder Gemüseblätter. Zu Kohlpflanzen gebe ich gern auch ausgegeizte Tomatentriebe, Salbei- und Rhabarberblätter. Letztere sind übrigens Allheilmittel für alle Pflanzen. Rhabarberblättermulch setze ich wie unter dem nachfolgenden Link beschrieben auch als Mittel gegen den —> Erdfloh bei Ruccola ein

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Über diese kurzen Fenchelstängel freut sich der Kompost

Großen Schaden kann man mit einer Mulchdecke aus Gemüse und Kräutern nicht anrichten. Doch passen manche Kräuter besser als andere. Ich orientiere mich dabei an Fruchtfolgetabellen und guten Pflanzpartnern. Unverträgliche Nachfolgebepflanzungen eignen sich als Mulch garantiert weniger gut als bewährte Kombinationen. Das Nachschlagen ist immer etwas lästig, erste Hilfe in Bezug auf Beipflanzungen geben spätere Essgewohnheiten. So freuen sich beispielsweise Gurken über Dill oder Tomatenpflanzen über Basilikum.

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Auf das Insektenhotel zugeschnittene Fenchelstängel

Ein Allrounder unter den Gartenpflanzen sind Rhabarberblätter, sie wirken stärkend auf fast alle Pflanzen. Wer seinem Garten etwas Gutes tun möchte, trocknet Rhabarberblätter, pulverisiert diese und gießt davon einen Tee auf – er wird nach Erkalten großflächig im Garten versprühen. Rosen stärkt er genauso wie Gemüse und da robuste, gesunde Pflanzen weniger von Schädlingen heimgesucht werden, ist mit insgesamt weniger Befall zu rechnen. Was ich nicht für Tee benötige, landet also dementsprechend als Mulch auf den Beeten.

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Entgegen der meist ins Hirnholz gebohrten Löcher für Wildbienen & Co, sollte eigentlich wie hier die Rinde belassen und durch die Rinde sauber ins Holz gebohrt werden

Den hübschen, durchaus festen Fenchelstengeln konnte ich nicht widerstehen. Ich versuche diese in einem kleinen Versuch als Bestandteil meiner —> Insektenhotels zu etablieren. Das Mark ist weich genug um von einigen der Wildbienen ausgeschabt zu werden. Ob sich der Stengel insgesamt als fest genug erweisen wird um Schutz zu gewähren, werde ich sehen. Denn sie wissen hoffentlich was sie tun…

Ganz ohne Kompost läuft’s aber nicht: Die kleinen Stängelreste lockern den derzeit zuhauf anfallenden Grünschnitt von Sträuchern (alles handverlesen geschnitten, denn Hecken dürfen derzeit wegen der Vogelbrutzeit ja noch nicht gestutzt werden) auf, der Kompost ist durchlüfteter und die Mikroorganismen werden es danken. Wenn jetzt noch der Versuch mit den Fenchelstängeln für’s Insektenhotel klappt, habe ich sogar eine bleibende Erinnerung an diesen schönen, aber nicht dauerhaft willkommenen Besucher im Hochbeet. Im Herbst werde ich mir die anderen Fenchelstängel auf ihren Nutzen für Insektenhotels auch noch einmal anschauen. Denn natürlich gereifte Stängel weisen eventuell andere Eigenschaften als diese grün und saftig geschnittenen auf…

Das Prinzip ‚Mulchen, Weiterverwerten und Reste auf den Kompost‘ lässt sich beliebig auch auf andere Pflanzen übertragen. Holunderblätter beispielsweise können getrocknet werden für stärkende Teeaufgüsse, die Blätter eignen sich als Mulch, die Stängel als Insektenunterschlupf, den diese selbst aushöhlen. Rhabarberblätter bitte nach der Ernte weiter verwerten: In ganzer Größe eignen sie sich sich wunderbar zur Abdeckung des Komposthaufens oder zum Anlocken und späteren Absammeln von Schnecken in einer ungenutzten Beetecke. Getrocknet wird er als Tee oder zerschnitten als Mulch, wie schon oben erwähnt. Ausgegeizte Tomatentriebe lege ich klein geschnitten unter Kohlpflanzen oder erstelle einen Auszug mit dem ich Kohlpflanzen einsprühe. Ein Hoch auf die damit gelingende Verwirrung von Kohlweißling und Kohlfliege! ; )

 

 

Projekt Wildbienen-Hotel im Naturgarten

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Ein Insektenhotel im Wildpark Poing, nicht ganz perfekt, aber ein guter Anfang dort…

Von so einem Wildbienenhotel träum ich schon den ganzen Sommer lang. Diese wunderschöne Natur-Skulptur habe ich jetzt gerade im Wildpark Poing entdeckt und dachte im ersten Moment nur: Haben will!! Mit meinem eigenen Projekt Wildbienenhotel bin ich den Sommer über nicht wirklich weitergekommen – es gab immer zuviel anderes zu tun… 

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Mein eigenes, kleines Insektenhotel. Eine Vollbelegung habe ich im Juli nicht mehr erreicht, aber halb voll ist es immerhin. Wahrscheinlich hätte ich den Ast entrinden sollen?

Aber es wurde schon eifrig Material gesammelt, vorzugsweise Hartholz, und mit meinem Enkel zusammen gab es zumindest ein kleines Projekt wie oben zu sehen. Ein alter Blumenkasten wurde hochkant gestellt, mit schrägem Dach versehen und in Süd/Ost-Ausrcihtung aufgehängt. Die Fächereinteilung richtete sich nach der Größe des Buchenstamms und der vorhandenen Menge des Lehms. Für oben ist noch ein kleines Bündel von Pappröllchen oder Schilfröhrchen oder aber ein Nistblock geplant. Ein zusätzlicher Vogelschutz ist wohl an dieser Stelle so nah beim Haus nicht notwendig – aber ich habe ein waches Auge auf die Spechte…

Schon ein paar Tage später zogen die ersten Wildbienen ein. Interessanterweise nicht vorne in den Höhlen mit Ausblick und Sonnenlage, sondern seitlich im Schattenbereich. Bohrungen ins Hirnholz – wie oben im großen Insektenhotel im Wildpark Poing – sehen immer schön aus, sollten aber vermieden werden – das Holz spaltet sich leichter als bei seitlich platzierten Bohrlöchern. Mittlerweile ergänzen einzelne Brombeerruten von ca. 50cm Länge, leicht bogig hochkant gesteckt oder am Rahmen befestigt, den Bienenkasten. In das Brommbeerzweigmark bohren sich manche Wildbienenarten selbst Platz für den Nachwuchs – bei mir wurden diese aber noch nicht angenommen. Vielleicht müssen sie etwas mehr verwittern…

Jetzt zum Herbst ist ungefähr die Hälfte der Löcher besetzt. Dafür dass wir doch etwas spät dran waren ist das gar keine schlechte Ausbeute. Den Lehm habe ich gerade entfernt – obwohl extra für den Zweck von Freunden aus Italien mitgebracht, war er für die Wildbienen einfach zu hart. Wenn jemand einen Tipp hat woher ich geeigneten Lößboden beziehen kann – bitte nehmt Kontakt zu mir auf…

Nachdem selbst die teuren Waben und Kästen nur mässig angenommen wurden, habe ich mich selbst richtig mit dem Thema Insektenhotel befaßt. Unglaublich was für Schrott zu teuren Preisen auf dem Markt ist! Selbst von eigentlich umweltbewußten Anbietern wie Neudorff (dort hat man sich jahrelang gegenüber der berechtigten Kritik von Experten uneinsichtig gezeigt und auch die neuesten Kästen sind nicht perfekt!) sind die Bohrlöcher faserig gebohrt, wird minderwertiges Schilf verwandt und komplett nutzlose Holzstückchen oder Tannenzapfen als Füller miteingebunden. Ich werde da mittlerweile richtig militant, schreibe ans ZDF wenn in einer Sendung irgendeine selbsternannte Naturschutzbeauftragte ein Muster auf den Tisch legt, dass wirklich nur Müll ist – manchmal muß ich über mich selbst lachen wenn das alles nicht so traurig wäre.

Von gekauften Insektenhotels lass ich also komplett die Finger, nur wenige Ausnahmen sind geplant: unter anderem ein  —> Wildbienen-Insektenhotel von Lüder. Kokons der Gehörnten oder Roten Mauerbiene können dort gleich mit bestellt werden. Oder ich entscheide mich doch nur für einen einfachen Hartholzblock mit Bohrlöchern. Da überleg ich noch. Das System von Lüder ist modular aufgebaut, kann immer wieder ergänzt werden.

Interessant sind aber auch die Nistblöcke von —> Bienenhotel  – diese sind geeignet zur eigenen Zucht der Roten Mauerbiene, die 8mm Öffnungen bevorzugt und der Gehörnten Mauerbiene, die 9mm Böhrlöcher benötigt. Kleinere Bienenarten bevorzugen kleinere Durchmesser von 6mm oder noch kleiner. Der Vorteil von Nistblöcken: sie lassen sich zum Saisonende problemlos öffnen, säubern, die Kokons entnehmen und in einem Karton mit Öffnung-Flugloch z.B. in einem Schuppen überwintern. Die Nistblöcke können immer wieder verwandt werden. Ich werde beide Systeme testen und schauen welche besser zu meinem Garten passen. Das Vorgehen wird auch ganz wunderbar beschrieben auf der —> Bee wild-Seite von Alztalkonig – auch dort lassen sich perfekte Kästen mit Kokons der Gehörnten und Rostroten Mauerbiene bestellen. Honig natürlich auch  ; ) Ein Bürstenset für die Reinigung der Bohrungen im Frühjahr findet sich —> hier beim Wildbienenschreiner. wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob sich die sehr festen Rüskstände wirklich mit einer Bürste reinigen lassen. Das wird getestet…

Jetzt aber zum oben abgebildeten Insektenhotel, dass ich im Wildpark Poing entdeckt habe. Zuerst einmal: es ist optisch wunderschön. Daneben gibts aber doch noch einiges zu kritisieren. Ich betrachte meine nachfolgende Anmerkungen auch als Fingerübung für meine zukünftigen, wahrscheinlich etwas kleiner dimensionierten Wildbienenunterkünfte. Vorab: Die Strohmatten machen wirklich Sinn, manche der Unterschlupfmöglichkeiten bieten vielleicht auch dem einen oder anderen Tier Schutz. Aber:
– die Holzbohrungen hätten in die Längstseiten der Äste gehört, nicht ins Hirnholz. Wenn man genau hinschaut sieht man schon jetzt die Risse im Holz, die das Eindringen von Parasiten in die Unterschlüpfe der Larven ermöglichen. Auch Feuchtigkeit kann einwirken und damit ist Pilzbefall quasi vorprogrammiert. Der Verlust an Schlupfwesepen, Florfliegen und Wildbienen im Insektenhotel Wildpark Poing wird enorm sein, schade um jede einzelne dieser Bienen oder Insekten die deshalb nicht schlüpfen werden.
– das Verschmieren der Ziegel mit Lehm ist nur Makulatur und hat mit Löß für Sandbienen nichts zu tun. Wenn es wegen der Optik Ziegelsteine sein sollen: sinnvoll wäre es Schilfröhrchen in die Lochziegel zu stecken.
– das Insektenhotel steht an exponierter Lage. Die Frage an die Experten: müsste das Dach nicht etwas großzügiger dimensioniert sein ?

Sinnvoller hier wären mehr Hartholzblöcke mit Bohrungen oder gebrannte Keramiksteine mit Löchern von 2-9mm. Oder eben quer gelegte Stämme mit seitlichen Bohrungen.

Ich nehm das jedenfalls als Anlaß mich über die Wintermonate mit meinem eigenen Imnsektenhotels zu befassen, mal schauen ob ich alles richtig mache. Wobei ich der Meinung bin dass sich aus visuellen Grünen auch gerne einmal ein an und für sich nutzloser Kieselstein verirren darf… Und dass der Garten generell bienenfreundlich angelegt ist mit möglichst vielen Bienen- und Hummelblumen versteht sich sowieso von selbst…

Coca Cola aus Kräutern selbst machen

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Fehlen nur noch die Etiketten…

Kräuterlimonade aus Eberraute selbstgemacht. Man nennt sie auch Kindercola, die Coke aus dem Colakraut – und sie schmeckt, ja! Irgendwie zwischen Eistee und ein bisschen wie Cola. Auf jeden Fall sehr lecker! Und ist auf Eiswürfeln serviert im Sommer ein Hochgenuss. Ab jetzt gehört die selbst gemachte Cola auf alle Fälle zu meinem Standard-Schrebergartengetränk dazu. Zitronenlimo hab ich immer schon selbst gemacht – im Grunde genommen ist diese Cola eine Variante davon.

Als Sirup heiß in Flaschen gefüllt hat diese Cola den Vorteil dass immer bereit steht – Besuch ist also jederzeit willkommen. Dann nur noch Eiswürfel, ein Stengelchen Minze oder Zitronenverbene hinzu, mit Mineralwasser aufgefüllt – fertig!

Die Zutaten zum Kindercola-Rezept:
– ein halbes Gläschen Triebspitzen vom Eberraute-Busch (kommt nicht so drauf an,
einfach nehmen was da ist, lieber etwas mehr als zu wenig, falls vorhanden)
– 500-700g brauner Zucker
– Saft von 3 Zitronen, 4 Limetten – oder 5 Zitronen
– ca. 1,5 Liter Wasser

Den Zucker in einer Pfanne sanft karamelisieren lassen. Parallel dazu das Wasser mit der Eberraute aufkochen. Sobald der Zucker flüssig ist, diesen in  das köchelnde Wasser gleiten lassen. Vorsicht, das zischt etwas und im ersten Moment wird die Zuckermasse zu einem festen Klumpen – der löst sich aber schnell auf. Zitrussaft hinzufügen und noch einmal aufkochen lassen.
Alles abkühlen lassen und zwei Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Nach dem Ziehen abseihen, noch einmal aufkochen und in zuvor mit kochendem Wasser sterilisierte Fläschchen einfüllen. Die Flaschen schließen und ein paar Minuten kopfüber hinstellen. Danach ist die Cola fertig fürs Regal… Der Sirup hält wie Eingemachtes mindestens bis zum nächsten Jahr. Je nach Gusto mit Sprudelwasser oder Wasser auffüllen – ich finds in dem Fall mit Blubber besser ; )

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Konnte es kaum erwarten zu probieren – noch während die Fläschchen kopfüber vakuumisierten musste ich unbedingt testen…

Mein Tipp: Ob mehr oder weniger Zucker ist eigentlich gleich – denn wer es gerne süßer mag mixt sowieso hinterher intensiver und nimmt mehr von dem Sirup bevor er mit Wasser auffüllt. Je mehr Limettensaft, desto weniger Zucker. Wer es gerne fruchtig mag nimmt einfach eine Zitrone mehr. Wer mehr Colageschmack will lässt eine Nacht länger ziehen. Ich werde noch herumprobieren mit Zitronenverbene und werde diese beim nächsten Mal mitkochen und ziehen lassen. Wer die Kräutercola dunkel haben will wie das Original gibt in die fertige Mischung ein paar Tropfen Zuckercouleur.

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Einmal mit den Händen durch den filigranblättrigen Colastrauch fahren und dann den Duft erschnuppern – wie Cola! Die Eberraute ist absolut winterhart, über Stecklinge leicht zu vermehren und wird Jahr für Jahr immer schöner. Dieser hier ist drei Jahre alt und schon ein wahrer Eyecatcher…

Tipp für Zitronenlimo: Für Zitronenlimo hab ich immer ein Marmeladenglas mit Zuckerwasser im Kühlschrank stehen. Halb gefüllt mit Zucker, dann kommt der Rest vom heißen Teewasser hinzu und kräftig durchschütteln. Falls Besuch kommt ist Zitronensaft schnell ausgepresst, das Zuckerwasser hinzugegeben und wird nach Gusto mit Kräutern wie Minze oder so aromatisiert. Dann noch Mineralwasser hinzu und Fertig!

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Geerntete Eberraute – die Triebspitzen hab ich für die Kräutercola gesammelt, vom Rest Stecklinge gezogen. Die nicht verholzten, noch biegsamen Treibe stecke ich einfach irgendwo im Halbschatten in die Erde. Ein paar schaffen es immer und die werden dann im nächsten Jahr gehätschelt und an den richtigen Platz gesetzt.

Rhabarberflittchens Hochbeet- Bau

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Das Hochbeet, dass die Sonne einfängt…

Anleitung zum Hochbeet-Bau. Als Ermutigung vorausgeschickt: wenn ich das schaffe, schafft es jeder. Denn ich bin weder handwerklich besonders geschickt, noch hab ich Ahnung vom Bau eines Hochbeets. Die Bereitschaft ‚einen Akkuschrauber in die Hand zu nehmen‘ würde ich als einzige Voraussetzung beschreiben… Und hätte mich nicht —-> Lena von MiniundMami auf einen Post hin gefragt – niemals hätte ich mir angemaßt hier Anleitungen weiterzugeben.

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Das Hochbeet im Rohbau – ich hab lange überlegt ob ich es einfach verwittern lasse, aber dann schrie die Ecke einfach nach einer schönen Farbe…

Ich seh diesen Beitrag auch eher als Möglichkeit einen weiteren Teil meines Gartens vorzustellen. An dieser Stelle, wo jetzt das ‚Große Hochbeet‘ steht, war die Erde schon immer eher schlecht. Von ewig nachwachsenden Quecken durchsetzt und total durchwurzelt. Meine Verpächter hatten vor der Übergabe ca. 20 Bäume gerodet – keine Sorge, es stehen noch genug! Meine erste Tat nach Übernahme war das Bestellen einer Stubbenfräse mit der die Baumwurzeln der gerodeten Bäume zerkleinert wurden. Einige der ebenerdig gecutteten Baumstümpfe samt Wurzeln hab ich unter den Bergen von Moos übersehen, an andere kam die Fräse nicht heran. Ein Gewirr von hoch gewachsenen Thujen hatte den Boden zusätzlich ausgelaugt. Das Gesamtresultat ist ein an dieser Stelle wahnsinnig schnell austrocknender, von Wurzelresten und Wurzeln aus Nachbars Garten sowie von meiner großen Kirsche durchsetzter Gartenboden. Gleichzeitig ist diese Stelle aber auch eine der sonnigsten in meinem grundsätzlich eher zu schattigen Garten. Als dann auch noch eine zuvor unter großen Mühen gepflanze Feige trotz perfektem Winterschutz auch im zweiten Jahr wieder ganz zurückfror war klar: hier kommt ein großes Hochbeet hin. Mein Sonnenbeet…

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Hier eine der zuvor beschriebenen, dicken Wurzeln ganze vorne im Bild, die diesen Teil des Gartens reichlich durchziehen und letztendlich die Errichtung des Hochbeets forcierten
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Kleine Unregelmässigkeiten machen nichts, das Holz arbeitet draussen so und so. Das Kupferband hält tatsächlich Schnecken ab… Nur Tigerschnegel lassen sich davon nicht wirklich beeindrucken…

Beim Bau hab ich nicht lange rumgemacht und eher grob zusammengezimmert als feine Holzarbeit geleistet. Ambitionierte Heimwerker mögen mir diese nachfolgenden Anleitungen deshalb nachsehen. Im Grunde genommen hab ich eine ganz simple Kiste gezimmert, dicke, ungehobelte Dielenbretter genommen und mir im Baumarkt zuschneiden lassen. Nicht meine Wunschmaße bestimmten Höhe und Breite, statt dessen folgte ich den Maßen der im Baumarkt vorhandener Bretter. Die Stirnseiten-Bretter schraubte ich ganz banal auf die Kanten der Längstdielen wie das obige Foto zeigt. Nicht zu sehen sind die Kanthölzer, die in allen vier Ecken stehen und in die zusätzlich verschraubt wird. Das sorgt für Stabilität. Einfach mit zuschneiden lassen, ich würde sie etwas niedriger anlegen als die spätere Höhe des Beetes. Ich hatte noch Kanthölzer-Reste vom Vorgänger, unterschiedlich hoch und dick, die habe ich verwertet wie sie gerade kamen.

Ich vergleiche immer mit meinem Bruder, der vollendet baut und z.B. hier garantiert mindestens einen Stabilisierungsdraht eingezogen hätte damit das Erdreich die Bretter nicht nach aussen wölbt. Aber da kann ich beruhigen: bei der verwandten Dielen-Brettstärke wölbt sich auch bei 3m Länge nichts. Kesseldruckimprägniertes Holz hat sich bei mir auf dem Balkon übrigens als überhaupt nicht besser erwiesen als unbehandletes Holz, ich setze statt dessen auf möglichst dicke Bretter und diese beschriebene Folie.

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Die Ecken rund um die Pfosten lassen sich nicht wirklich sauber mit Folie auskleiden. Optisch nur bei näherem Hinsehen ein kleines Problem – im Sommer wuchert alles ja schnell zu…

Vier Bretter übereinander ergeben eine Höhe von knapp 80cm, eine perfekte Arbeitshöhe für mich. Die Optik des Hochbeets von 3m Länge x 1m Breite ist etwas klobig. Um sie zu strecken ersann ich den Aufbau, der letztendlich den besonderen Charme dieses Beetes ausmacht. Dazu habe ich zwei aus der Isar gefischte Treibguthölzer in den Ecken befestigt, die Querlatte mit Draht befestigt. An dem einen Holz rankt eine Feuerbohne in die Höhe, der andere Pfosten bietet meiner imposanten Ananastomate Halt.

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Die Befestigung über den dünnen Draht hält ca. zwei Jahre, irgendwann werde ich mit dickem Seil nacharbeiten, sieht dann auch schöner aus ; )
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Aber zuerst nimmt die Feuerbohne so und so alles für sich ein und wird die Drahtpfusch-Stellen schnell überwuchern

Jetzt kommen wir zum wirklich ekelhaften Part des Hochbeet-Baus, dem Einziehen der Folie, die auf dem Foto unten gut zu sehen ist. Oft wird Teichfolie empfohlen, ich denke diese Noppenfolie, die beim Isolieren von Kellerwänden verwandt wird, ist die bessere Wahl. Die Noppen werden Richtung Aussenwand festgetackert, dadurch kann Luft zirkulieren und die Bretter können besser abtrocknen. Die steife Noppenfolie ist schwer zu verarbeiten. Aber keine Sorge, eventuelle Ausbeulungen werden durch die später eingefüllte Erde ausgeglichen.

Mit dem Festtackern der Folie habe ich oben begonnen, und auf die Oberkante der Bretter getackert. Die Folie unten am Boden habe ich einfach umgelegt, denn dort sieht man sie ja nicht. Die später darauf angebrachte Befüllung drückt die Folie fest. Auf einen Wühlmausschutz konnte ich an dieser Stelle verzichten – das Gewirr teils sehr dicker Baumwurzeln mögen sie nicht und vergnügen sich lieber in einem anderen Teil des Gartens. Als Abschluß oben habe ich noch vorhandene Dachlatten verwandt. Wer es optisch schöner findet verwendet vielleicht ein etwas breiteres Brett und nagelt dies obenauf. Und obwohl ich auf der Hochbeet-Füllung herumgetrampelt bin und satt Erde eingefüllt habe – alles ist ganz schön abgesackt und freut sich zum Herbst hin auf Kompost.

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Grundmauerfolie mit Noppen ist auch für Hochbeete optimal. Rechts im Anschnitt der —–> Knospenkohl ‘Purple Sprouting‘ von MagicGardenSeeds, auf den ich schon mit Spannung warte…

Was als Begrenzung zum Nachbargrundstück und Rankgerüst begann, findet über den Pfostenaufbau im Hochbeet seine optische Fortführung und die zuvor jahrelang gesammelten Hölzer endlich eine zweite Heimat. Eine wüchsige Clematis und eine Trompetenblume erobern das Rankgerüst und schaffen langfristig einen ruhigen Hintergrund für das Hochbeet. Dass Beides aber nichts miteinander zu tun hat ist auf dem Foto unten gut zu erkennen. Jeden Abend wenn die Solar-Lichterkette über dem Hochbeet zum Leben erwacht, weiß ich dass die Entscheidung zum Hochbeet hier an dieser Stelle die richtige war…

 

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Das Hochbeet gibt die erste Ernte frei… 
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Die Bepflanzung im 1. Jahr. Ananastomate, Stangenbohnen und die Sprossenkohl-Sorten sowie Mangold geben unvorstellbar Gas – der Sprossenbrokkoli Calabrese ist mir allerdings zu ausladend für meine Beete, er braucht einen größeren Garten. Die Pflanzen sind wunderschön, ich selbst komm mit den Sprossen nur nicht ganz so gut klar – zu oft übersehe ich den exakten Erntepunkt und schon blüht alles… Die Bienen freut’s…
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Irgendwas liegt immer herum – die Amseln stört’s nicht.. Aufgeräumt wird immer erst abends beim letzten Gang durch den Garten…

Der Erdfloh als Verursacher kleiner Löcher an Rucola & Kohl

Erdflöhe bekämpfen | Schnecken, Laufkäfer & Schneckenbekämpfung | Ode an den Erdfloh, an den Floh, der eigentlich ein kleiner Käfer ist. Ein Blattkäfer max. 4mm lang, der aber hüpfen kann wie ein Floh und so zu seinem Namen kam. Aber ganz gleich ob Floh oder Käfer – er ist es, der für die kleinen Sauglöcher in Rucola, Kohlpflanzen und Blattstielgemüse verantwortlich ist. Gesehen hab ich ihn nie wenn ich die Kamera bereit hielt (deshalb gibts auch noch kein Bild dazu, oben das Foto vom Gartenlaubkäfer ist nur ein Platzhalter. Bild aber —> hier & —>hier), seine unschönen Fraßspuren um so mehr. Auf den Tisch bringen kann man nicht mehr was er heimgesucht hat, nur optisch ganz Hartgesottenen schmeckts dann noch genauso gut.

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Lochfraß vom Erdfloh an Rucola

Schwere Geschütze lassen sich gegen den kleinen Kerl nicht in Stellung bringen – höchstens einen kleinen Grabenkrieg führen. Erdreich schön locker und feucht halten damit er seine Larven nicht platzieren kann. Auch Dunkelheit mag er nicht, so dass das Universalmittel Mulchen auch hier weiterhilft. Vorzugsweise klein geschnittene Rhabarber-, Holunder- oder Brennesselblätter sorgen bei ihm für Unbehagen, einfacher Grasschnitt hilft aber auch. Nur ist im zeitigen Frühjahr, genau dann, wenn die Radieschen sich als erste rühren, generell Mulchmaterial rar. Eine Bestäubung mit Gesteinsmehl, Algenkalk oder Roggenmehl vermiest ihm dann den Appetit.

Wahrscheinlich hab ich alles genau falsch gemacht als ich meinen kraftstrotzenden Rucola in einen Topf setze, dekorativ Kieselsteinen oben auf die Erde platzierte um die Feuchtigkeit zu halten. Also läuft gerade ein Testversuch: Steinchen runter, alles schön aufgelockert und Mulch drauf. Erst mal hatte ich nur Grasschnitt zur Hand, aber der wird noch durch Rhabarberblätter ersetzt. Und dann werden wir schauen. Jedenfalls: der Floh muss weg!

Rucola, Kohlgewächse,
Auch das Saatgut aus Italien ist nicht gefeit vor ihm: Besonders bitter wenn der Lochfraß schon bei den frischen Sämlingen einsetzt… Denn während der Schaden bei den älteren Pflanzen nur optischer Art ist, bei den Kleinen richtet der Erdfloh gravierende Schaden an

Erst als ich den kleinen Erdfloh mit der ungefähr zeitgleich aufgefundenen Igelkacke – unverwechselbar für jemanden der schon einmal einen kleinen Igel aus dem Tierheim über den Winter gepäppelt und dann im eigenen Garten ausgewildert hat – in Zusammenhang brachte war ich dem kleinen Gesellen nicht länger böse. Denn Schnecken gehören, anders als meist fälschlicherweise übermittelt, nicht zur bevorzugten Nahrung eines Igels. Schnecken z.B. sollten nicht mehr als 5% des Nahrungsangebots eines Igels betragen. Igel brauchen Laufkäfer & Co! Denn die Wirkstoffe der Chitinpanzer dieser Käfer wirken wie Medizin gegen die in Schnecken und Würmern reichlich enthaltenen Parasiten. Zu wenig Laufkäfer bedeuten kranke, von Draht- und Lungenwürmern befallen Igel. Laufkäfer aber sind gute Verbündete im Kampf gegen die rote Nacktschnecke. Alles hängt miteinander zusammen: viele Laufkäfer ergeben weniger Schnecken und Raupen anderer Schädlinge, aber viele gesunde Igel. Vielleicht kam so das Bild des Schnecken vertilgenden Igels zustande…

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Erdreich schön gelockert und gemulcht damit zumindest dem neu gesetzten Drachenzungen-Rucola ‘Eruca sativ‘ kein Floh zu nahe kommt…

Meinem ausgewilderten Charlie ein Biotop und herrliches Revier zu bieten – darum ging es mir schon bei Übernahme des Gartens. Jetzt im dritten Schrebergartenjahr scheint aus der moosigen, im Sommer komplett verdorrten Wiese nicht nur optisch ein kleines Idyll geworden zu sein. Denn ich glaub fest daran dass es Charlie ist, der freiwillig an seinen früheren Futterplatz zurückgekehrt ist. Deshalb die Ode an den kleinen Erdfloh, den Vorreiter für die hoffentlich bald auch richtig großen Käfer… Und meine großen Steine im Kiesgarten werden ich jetzt noch sorgsamer schichten und aufdocken um darunter Unterschlupf für die Käfer zu bieten, versprochen!

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Es gibt da einen Nachbarn in der Schrebergartenanlage mit so richtig schön geschlecktem Rasen. Wird dort gemäht, dann hol ich mir immer den Rasenschnitt als Mulch ; )
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Nach dem Erdfloh gleich den nächsten gesichtet, hier der Gartenlaubkäfer, dessen Larven Schaden am Rasen anrichten können – bei meiner Wiese kein Thema ; ) und ich seh ihn einfach als potentielles Igelfutter
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Hier sind die bösen, kleinen Löcherfresser auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen zu sehen
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Ich freu mich über jeden Vogel der sich in die Hochbeete begibt und wünsche ihm viele leckere kleine Erdflöhe ; )

Tag 2 nach den ersten Maßnahmen gegen den Erdfloh

Alle oben beschriebenen Mittelchen haben zumindest über die erste Nacht nichts genützt. Gerade bei den frisch ausgesäten kleinen Sämlingen ließ sich das gut beobachten. Noch eindeutiger bei den gekauften Drachenzungenrucola-Pflanzen, die über Nacht, trotz Mulchdecke und feuchtem Erdreich, erste Bißspuren aufwiesen. Langsam macht sich Panik breit.

Erdfloh, Rucola, Gegenmaßnahmen gegen den Erdfloh
Der von Erdflöhen malträtierte Rucola wurde mit großer Hoffnung auf die weitere Zukunft handbreit über dem Boden geköpft – mal schauen ob der Neuaustrieb wieder befallen ist
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Wollen wir doch mal schauen wie hoch der Erdfloh wirklich springen kann – jetzt hängt der Rucola-Topf an der 2m hohen Pergola… 

Auf den Topf-Rucola wartete eine Sonderbehandlung  ; ) – Keine Lösung für alles, aber vielleicht ist so erst einmal der nächste Salat gerettet. Alle anderen wurden mit pulverisiertem Gesteinsmehl überstäubt, z.T. zusätzlich mit Rhabarberblättern gemulcht.   Auch ein bisschen Kaffeesatz für die Sämlinge hatte ich parat (der kann ja nicht schaden) – denn wie viele Schädlinge scheinen auch die Erdflöhe starke Gerüche nicht zu mögen. Eine Nachbarin meinte Wermut & Rainfarntee und/oder Wermut-Jauche könnte auch helfen – ausserdem steckt sie vorbeugend Knoblauchzehen in die Nähe gefährderter Pflanzen. Genauso soll auch eine Jauche aus zerkleinerten Zwiebeln und Knoblauch helfen. Zwiebelgrün als Mulchdecke könnte ich mir auch gut vorstellen. Irgendwas muss doch einfach helfen!! Ich bleib dran…

Fazit: Der Erdfloh ist weg! Beim Neuaustrieb sind keine Löcher mehr zu sehen. Gesehen hab ich die Käfer zwar bis heute nicht, aber abends springen sie mit voller Power umher. Mittlerweile ist Ruhe mit dem Abendsport! Ich mulche immer schön und lockere und halte feucht – die Kombi scheint zu wirken… Ich sprühe ausserdem mit Wermut-Aufguss, wenn noch etwas Schafgarbe-Tee übrig ist auch damit und halte das erdreich auch mit diesen Pflanzentinkturen noch einmal feucht. Knoblauch steck ich auch noch in die Nähe, kann ja nicht schaden…

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Sieht doch gut aus nach den Vorsichtsmaßnahmen, oder ? ; )  Ein kleiner Drachenzungen-Setzling… Die kleinen Löcher der äußeren Blättern stammen noch aus der Zeit vom Erstbefall
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Stand 2. Juli: an den äußeren Blättern sind die kleinen Erdfloh-Fraßlöcher immer noch gut zu erkennen, knapp eine Handbreit über dem Boden hatte ich dann alles befallene weggeschnitten. Der Nach-Wuchs ist befallsfrei wie man sehen kann. Und die Freude ist groß!! : )
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Stand 2. Juli: nach dem Schneiden der befallenen Stengel hatte ich den Topf ja erst einmal wie oben beschrieben hoch gehängt. Nebenbei: auch das hilft bei der Erstbekämpfung. 2m Höhe liegt ausserhalb der Erdfloh-Zone. Der Topf steht jetzt im zweiten Schritt direkt neben der gerade wioeder nachwachsenden Wermutpflanze, die wiederum die Johannisbeere vor Säulenrost schützt  – auch die Wermutpflanze hilft! 

Gartenbücher-Tipps

Wenn der Stapel nicht weniger wird… —> Buchliebchen & Rosenkind vom Designguide München sind mein Bücher-Alter Ego, lesen gerne und haben ein kritisches Auge auf Gartenbücher, —>Interior sowie Rezept- und Kochbücher. Gartenliebhaber finden hier handverlesene Tipps nicht nur für neue, sondern auch für gute, ältere —> Gartenbücher, die gebraucht oder als Mängelexemplar oft auch für kleines Geld zu ergattern sind. Immer ehrlich gelesen, dabei um eine gewisse Neutralität bemüht – denn natürlich gibts auch Gartenbücher, die zwar nicht zu mir und meinem Garten passen, aber gut gemacht sind und für andere Gärten der Hit.

Aus den Kochbücher, die von mir vorgestellt werden, sind immer mindestens zwei der Rezepte nachgekocht und bei vielen weiteren kleben Post its ; ). Mein Fokus als Neu-Gemüsegärtner liegt natürlich auf Gemüse und auch die Art der Bücher hat sich durch den Schrebergarten geändert. Früher habe ich nach schönen Bildern und Zutaten gekocht, heute verwende ich fast ausschließlich jahreszeitlich geerntetes Gemüse und schätze Rezepte die nach Erntezeite strukturiert sind. Oder, wie im —> Gemüse Kochbuch von Matt Wilkinson, nach Gemüsesorte geordnet. Das vorab…

Am besten konzentrieren kann ich mich übrigens mit einem der Bücher im Gepäck im Häuschen sitzend, den Vögeln beim Herumtollen zuschauend. Das ist nicht ablenkend, sondern lässt die Wörter fließen. Ich schreibe ganz altmodisch in eine Kladde und übertrage erst später zu Hause digital…webSnapseed-2.jpg

 

Aquilegia caerulea ’Songbird Dove’

Besuch in der Kunst- und Lustgärtnerei

 

Besuch in einer echten Gärtnerei, in der nicht alles, aber manches selbst gezogen wird. Oder eben Jungpflanzen zum Selberziehen angeboten werden. Alles erdig nach Gewächshaus riecht und die durch jahrelange Arbeit entstandene Patina die Besucher auf Tritt und Schritt begleitet. Wunderschöne, fast schon antike Schattierungsjalousien wirken als dekorativer Sichtschutz, der aus Brettern zusammengesetzte Pflanztisch vom Foto unten sieht nach ehrlicher Arbeit aus. Große Anzuchtschalen mit kleinen Minis warten auf das Umtopfen. Für die feinen Schattierungsjalousien aus grün gestrichenem Holz beneide ich die Gärtnerei jedes Mal aufs Neue und halte auf Antikmärkten schon immer Ausschau nach genau solchen…

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Beneidenswerter Pflanztisch, geadelt durch die jahrelange Arbeit darauf
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Jungpflanzen zum selbst Großziehen aus der Kunst- und Lustgärtnerei

Es war noch nicht wirklich Saison gerade, das Gartenjahr läuft auch hier erst an – das war wie Balsam für meine Gärtnerseele, denn ich hinke selbst etwas nach mit dem Vorziehen der kleinen Pflänzchen. Eigentlich nicht wirklich, nach Kalender ist noch genug Zeit, aber das Vorbild der Gartenliebhaber in den Pflanzen-Austausch-Gruppen mit den perfekt beleuchteten Fensterbänken voller kleiner Setzlinge macht regelrecht kirre. Es war also regelrecht beruhigend zu sehen, dass auch hier bei den Profis alles noch etwas ruhiger anläuft… Aber die Frühjahrsblüher gibts natürlich schon und jeden Tag kommt neue Ware an… Und ausserdem war ich ja eigentlich noch gar nicht wegen der Pflanzen hier, sondern recherchiere beruflich über Nicolas Vahé in München, konnte aber dem Gang durch die Gärtnerei dabei nicht widerstehen.

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Claudia Wörners Pelargonien-Sammlung

Bekannt ist —> die Kunst- und Lustgärtnerei u.a. für die selbst gezogenen, ganz besonderen Duft-Pelargonien mit Orangen-, Zitronen- oder beispielsweise Rosenduft, die der Leidenschaft von Claudia Wörner, einer der beiden Inhaber entspringt. Mal mit panaschierten Blättern, mal ganz schlicht aussehend – jetzt im zeitigen Frühjahr Anfang März sehen die Mutterpflanzen, von denen später Stecklinge gezogen werden können, noch recht nackert und unscheinbar aus – später im Jahr werden daraus kraftvoll-stattliche Exemplare, webgartenjahr17die Kenner sofort einpacken würden – leider sind die Mutter-Pflanzen verständlicherweise unverkäuflich. Auch seltene Salbeiarten wie Marzipan-, Mandarinen- oder –> peruanischer Salbei gehören wie der Anananassalbei zum Repertoire der Gärtnerei. Das Foto hier in die Salbei-Auswahl stammt aus dem vergangenen Jahr, ganz soweit ist man damit jetzt natürlich noch nicht ; )

Heil- und Duftkräuter sowie alle Blumen und Pflanzen abseits des Mainstreams – dafür liebe ich die Kunst- und Lustgärtnerei. Gemüsegärtner werden fündig, etwa wenn die alten Tomatensorten angeboten werden. Die dann, wie Martin Weimar es so schön anschaulich beschreibt, ’dieses Matsch-Gen nicht besitzen’ und dementsprechend knackiger im Geschmack rüberkommen. Gartenfans können sich darüber hinaus mit den edlen Krumpholz-Gartenwerkzeugen und Kiepenkerl-Blumen- und Gemüsesamen für ihre Lieblinge eindecken. Wenn der grüne Daumen fehlt: das Team der Gärtnerei bepflanzt auch —> Kunden-Balkon-Kästen…

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Salbei im Sommer 2016, einem Foto eines früheren Besuchs
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Neuseeländer Flachs, einer meiner absoluten Lieblinge und eher eine der seltenen Pflanzen

Das Samen-Sortiment wird durch Kiepenkerl-Sämereien bestückt, eine Wahl, die mich zunächst verblüffte, scheint sie auf den ersten Blick so gar nicht zu dieser Gärtnerei zu passen. Kiepenkerl ist ein privat geführter Betrieb, dem aber Teile seines Sortiments ’De Ruiter Seeds’ zuzordnen sind, wie ’Seminis’ eine Tochterfirma von Monsanto. Laut Recherchen von Martin Weimar, Inhaber der Kunst- und Lustgärtnerei, soll das mittlerweile bereinigt worden sein.

Ein ganz heikles, schwieriges Thema wie ich finde – spätestens jetzt, seitdem man um komplexe Zusammenhäge rund um Bienensterben & Co. weiß, vermeide ich alles was irgendwie in Richtung dieser Großkonzerne geht. Bio kaufe ich nicht nur weil ich Rückstände fürchte, sondern auch, weil ich mitgestalten will. Die Saatgut-Politik von Monsanto passt da einfach nicht zu. Andererseits habe ich gerade bei Blumensamen auch schon die eine oder andere Ausnahme gemacht und auch F1-Hybriden gekauft. Und auch wenn mir Bingenheimer oder Dreschflegel Saatgut grundsätzlich eher zusagt – letztendlich muss es jeder selbst für sich entscheiden. Ich bin ja noch Neuling was Gemüse angeht, hatte aber z.B. das Gefühl dass die Stangenbohne ’Blauhilde’ von Bingenheimer geringeren Ertrag zeigte als die von Kiepenkerl aus dem Jahr zuvor (immer schwierig zwei verschiedene Jahrgänge miteinander zu vergleichen, ich weiß – ich war aber auch mit dem Bingenheimer Filderkraut und Brokkoli nicht ganz zufrieden. Kann mein Unvermögen gewesen sein, dieses Jahr wird ganz konkret verglichen). Zumindest hat dieses Gefühl aber ausgereicht mich nach einer Alternative umzuschauen, bin bei –> Magic Garden Seeds gelandet und gespannt wie sich das Saatgut davon entwickelt. Was mir bei Magic Garden Seeds gefällt sind die einfach besseren Erklärungen und Tipps auf der Website. Wer sich in das Thema rund um Monsanto, Volmary, Nebelung & Co vertiefen möchte, auf —> dieser Website von Tinto wird alles ganz nachvollziehbar erklärt…

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Blick in die große Halle der Kunst- und Kustgärtnerei

Fotografiert habe ich sie, aber dann vor lauter Begeisterung vergessen von den Möhren mitzunehmen, dabei sahen sie so lecker aus und hätten garantiert gut in das mitgenommene Vahé-Risotto gepasst. Schade!, aber garantiert beim nächsten Mal wenn es um die Bestückung der Balkonkästen geht… Die Möhren stammen aus Badersfeld, von einem Landwirt aus der Umgebung, und werden das ganze Jahr über in der Gärtnerei angeboten…

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Immer da, das kleine Möhren-Sortiment aus Badersfeld mit violetten und gelben Möhren

Kunst- und Lustgärtnerei | Freisinger Str. 18 | 85764 Oberschleißheim | Montag bis Freitag 10 Uhr bis 18 Uhr, Samstag 9 Uhr bis 16 Uhr

Frostfestes Blattgemüse ’Ewiger Kohl’

 

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Brassica species, auch Strauch- oder Baumkohl oder Tausendköpfiger Kohl genannt im Winter nach den ersten sachten Minusgraden

Ausdauernde Gemüse-Pflanze ’Brassica species’… In den fb-Gruppen erlebt der ’Ewige Kohl’ gerade einen nicht ganz ungerechtfertigten Hype – erweist sich die Kohlpflanze doch als sehr wüchsig und vor allem frostfest, um nicht zu sagen winterfest. Denn theoretisch kann selbst im tiefen Winter noch geerntet werden, auch wenn die Ausbeute nicht mehr ganz so groß ist. Ganz oben ein Foto aus meinem Garten: Es zeigt den Ewigen Kohl, auch irischer Blätterkohl genannt, im zweiten Pflanzjahr. Das Foto darunter zeigt die Kohlpflanze im Januar 2018. Die Pflanze wurde von mir zum Frostbeginn mit Vlies abgedeckt und dieses fürs Foto zur Seite geschoben. Die Pflanze steht logischerweise nicht mehr ganz so im Saft wie im Frühjahr-Sommer, die Blätter sind etwas zäher und, wie zu sehen, einige gelbe Stellen verringern die Pracht. Der Standort von der Baumkohl-Art ’Brassica oleracea var. ramosa’ liegt optimalerweise zwischen sonnig und halbschattig, der Boden sollte humusreich bis leicht sandig sein. Nach der Einwuchsphase kommt die Pflanze auch mit trockenen Perioden klar.

Geschmacklich liegt der Ewige Kohl für mich irgendwo zwischen Kohlrabiblatt und Palmkohl, ist allerdings feiner von der Konsistenz und geschmacklich etwas fader. Aber das wird noch ausgetestet – im ersten Jahr wollte ich das Pflänzchen noch schonen und im zweiten hatte ich soviel anderes Feines zu ernten, dass der Kohl immer nur blättchenweise oder klein geschnitten als Zugabe in Risotto oder als Mangold-Ersatz in Pasta-Sahne-Saucen landete. Kohl im Frühjahr ist eben auch nicht ganz so prickelnd ; )

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder durch Kopfstecklinge im späten Frühjahr – ich reiße geeignete Seitentriebe unten an der Wurzel ab und pflanze diese neu ein. Nach zwei Wochen ist der Rißling angewachsen. Eine Vermehrung über Samen ist nicht möglich, da die Pflanze keine Blüten ansetzt. Eine Extraportion Kompost hat sie schon im Herbst erhalten, im Frühjahr erhält der wüchsige Kohl einen anderen Platz von mir und wird als Starkzehrer dann nach der Einwuchsphase noch einmal richtig verwöhnt… Danach gibt’s dann auch richtige Rezepte.

Wie der Kohl jetzt nach den sibirischen Temperaturen ausschaut werde ich demnächst zeigen… —> Und wer scharf auf Ableger ist meldet sich bei mir  : )

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Der Ewige Kohl im zweiten Pflanzjahr – pro Pflanze sollte ungefähr ein Quadratmeter eingeplant werden

Lieblingsblume Mutterkraut ’Million Blooms’

Tanacetum niveum ‚Jackpot‘ – meine neue Lieblingspflanze… Das normale Mutterkraut ist eine eher unscheinbare, aber dankbare Pflanze, die sich gerne selbst versamt und aus meinem Garten nicht wegzudenken ist. ’Tanacetum parthenium’ stammt aus der Familie der Rainfarn-Gewächse, riecht gewöhnungsbedürftig und eher streng. Eigentlich gibt es keinen Standort den sie nicht mag, ist ziemlich frosthart und absolut unproblematisch. Das gelbliche Grün wirkt im zeitigen Frühsommer frisch und wie der Inbegriff von Sonne, Kindheit, Blumenwiesen.

Am liebsten sind mir die jungen Pflanzen im zweiten Jahr, noch ältere sind oft schon leicht sparrig gewachsen und werden manchmal doch sehr groß. Halbhoch gewachsen und Lücken füllend sind sie mir schon in meinen Balkonjahren ans Herz gewachsen. Als kleiner Ableger hat die Ursprungspflanze den Weg aus Nordrhein-Westfalen nach Bayern auf sich genommen und sich seit fast fünfzehn Jahren hier gehalten – nie gut behandelt, manchmal vergessen und unsichtbar, bis sich im Folgejahr dann doch wieder ein Pflänzchen aus einem verschütt gegangenen Samenkorn etablierte. So eine Pflanze ist das…

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Absolute Lieblingsblume Mutterkraut ’Million Blooms
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Auf der Suche nach der ’Million Blooms’ meinen Garten kennenlernen… 
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Das etwas kompaktere Mutterkraut ’Tanacetum parthenium’ nutze ich auch gerne als  Schnittblume, hier zusammen mit Frauenmantel

Doch die Rede soll heute nicht von diesem ’normalen Mutterkraut’ sein das ursprünglich aus dem Garten meiner Mutter entstammt. Als Neu-Gartenbesitzerin immer auf der Suche nach Ungewöhnlichem, entdeckte ich das graublättrige Mutterkraut ’Million Blooms’ und was soll ich sagen, es ist die große Liebe und aus meinem Garten nicht mehr wegzudenken. Leicht skeptisch betrachtete ich zunächst den Werdegang der kleinen, selbst gezogenen Sämlinge, die als Jungpflanzen sehr filigran und wenig wirkungsvoll rüberkamen. Wäre nicht diese lang verwurzelte Liebe zu Mutterkraut generell gewesen – ich glaube kaum, dass ich diesen zunächst etwas mickrig wachsenden Pflänzchen soviel Raum gegeben hätte.

Das ’Million Blooms’-Blattwerk ist wunderschön silbrig-grün und Wolken gleich schweben die Millionen kleiner Blütenköpfe an zarten Stengeln. Unermüdlich blüht sie über zwei, drei Monate hinweg. Durch den zarten, durchlässigen Wuchs ist sie perfekt als Unterpflanzung, wie hier bei den empfindlichen Obst-Ballerinas, die sich ihren Wurzelraum nicht gern mit anderen teilen. Leider hab ich dann im fortschreitenden Sommer viel zu wenig auf die kleinen Blüher geachtet und gar nicht  gemerkt wie und wann genau sie schwanden. Dann auf einmal war die Pracht dahin – vielleicht hätte ich zwischendurch mehr schneiden sollen um den Blühzyklus zu verlängern?

Nach der Samenernte habe ich voller Hoffnung auf einen schönen Neuaustrieb zurückgeschnitten, doch fiel dieser eher spärlich aus. Wahrscheinlich hatte sich der unermüdliche Blüher zu sehr verausgabt um noch wirklich schönes, neues Blattwerk zu bilden. Volle Sonne tut ihr übrigens gut, bei mir wurden die kleinen Halbkugeln um die 50cm hoch, unter den Apfelbäumchen auf dem Foto unten stehen insgesamt vier der Million Blooms – ihr Ausbreitungsdrang ist also beachtlich, stört aber nicht. Manche der Vorjahrespflänzchen scheinen den Winter überstanden zu haben, andere sehen nicht danach aus, aber ich warte das Frühjahr ab. Auf kleine Sämlinge durch Selbstversamung bin ich gespannt, habe aber auch genügend Saatgut geerntet um für Nachschub zu sorgen und um ein paar Portionen* von Tanacetum niveum ‚Jackpot‘ abgeben zu können…

Das graublättrige Mutterkraut ist laut Beschreibung der Profis zweijährig, was mich etwas verwirrt hat, blühen die meisten Zweijährigen doch erst im zweiten Jahr. Bei mir haben die selbstgezogenen, im Zimmer vorkultivierten Pflanzen noch im gleichen Jahr in voller Pracht geblüht. Wie schon beschrieben und laut Stand von Mitte März ’18 haben einzelne Pflanzen wohl den Winter überstanden. Ob eine Versamung stattgefunden hat – zu sehen ist draussen noch nichts, ich werde aber berichten. Parallel beginne ich sicherheitshalber mit der Vorkultur drinnen…

Nachtrag zum Sommer 2018 – Mysterium Garten: ich hatte mich so auf das erwartete Wolkenmeer gefreut, aber daraus wurde flächendeckend nichts. Die Pflänzchen sind gut gewachsen, doch geblüht hat nichts. Jetzt hoffe ich auf das nächste Jahr. Sie scheinen also wirklich zweijährig zu sein. Obwohl ich alles gemacht hatte wie bei der Anzucht ein Jahr zuvor, genauso früh dran war. 2017 hatte ich wohl Anfängerglück und eine Blüte der Setzlinge noch im 1. Jahr. 2018 soll ich wohl Geduld zeigen und das Pflänzchen zeigt mir wie Zweijährige wirklich ticken…

*Bei Interesse einfach eine Nachricht —> hier hinterlassen. Vielleicht kann jemand tauschen gegen Bohnen oder Balkan-Bärenklau/Acanthus hungaricus? Schreibt doch einmal von Euren Erfahrungen mit Mutterkraut und hinterlasst einen Kommentar…

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Kleine weiße Wolke mit silbrigen Blättern am Ende des Weges 
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Hier sind zwei Pflänzchen zusammengewachsen und breiten sich aus… 
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Anstatt gleich bei meiner Ankunft im Garten bei optimalen Lichtverhältnissen Fotos zu machen verschiebe ich meist viel zu weit nach hinten wenn die Sonne untergeht – so sehen dann die Fotos aus… Ich habs aber trotzdem verwandt weil hier das zarte Wolkenmeer so wunderschön zu sehen ist…
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Nachtrag Mai 2018 | Die Million Blooms als Teenie – bzw. Halbwüchsige von einem den Winter überlebendem ‘Busch‘. Wächst nicht ganz so buschig wie aus neuem Saatgut, da nur ein Seitentrieb den Winter überstanden hat. Aber es lässt sich schon schön erkennen wie sich die Ästchen den Weg durch Nachbarpflanzen bahnen – für mich ein idealer Lückenfüller…

Auf diese Rainfarn-Art bin ich übrigens auch sehr gespannt: ‘Tanacetum vulgare Crispum‘, der krause Rainfarn. Giftig, aber sehr dekorativ. Er soll sich durch kurze Ausläufer ausbreiten, wird bis zu 80cm hoch und schmückt sich Juli/August mit gelben Blütenköpfchen. Bei diesem Pflanzenkauf auf den —> Freisinger Gartentagen hatte ich im Anschluß den Überblick verloren, sie einfach irgendwo in die Erde gesetzt und auf die Blüte gehofft, die dann noch nicht kam. Heute habe ich in einer fb-Staudenfreunde-Gruppe fachmännische Hilfe bei der Pflanzenbestimmung gefunden – für mich scheint heute der Tag des Rainfarns zu sein ; ). Gekauft hatte ich mir diese alte Klostergartenpflanze übrigens genau wegen ihrer Giftigkeit, ein Tee oder Aufguss aus Rainfarn schützt Pflanzen gegen Schädlinge wie Raupen, vor allem aber wirkt sie als Pflanzenstärkungsmittel und sorgt als Spritzung für Wüchsigkeit. Sobald sie sich etabliert hat bei mir wird sie weitgehendst gekappt, die Blätter getrocknet. Diese ’Teeblätter’ lasse ich später 15min ziehen, filtere Kleinpartikel heraus und spritze Sorgenkinder damit. Stark verdünnt eignet sich Rainfarn auch zur Pflanzenstärkung per Gießwasser.

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‘Tanacetum vulgare Crispum‘, der krause Rainfarn – wird es nach seiner Eingewöhnungsphase schwer haben bei mir ; )