
Den Sommer Revue passieren lassen. Mein Garten in Bildern… Zwei Eingänge. Manchmal weiß ich nicht wo vorne und wo hinten ist und eigentlich betrete ich meinen Garten, genauso wie die meisten Besucher, immer durch den Hintereingang. Zuerst gab es nur den auf dem oberen Bild etwas versteckt gelegenen Zugang hinter dem Apfelbaum. Das wäre dann von der ursprünglichen Planung und den angelegten Wegen her betrachtet der Haupteingang und eigentlich bietet das Tor dort das schönere, großzügigere Entree. Aber wie das in den Schrebergarten-Anlagen oft so ist, wirklich praktisch war das nicht mit dem Anfahren von der Gemeinschaftsanlage zum eigenen Garten. Die Wege waren lang, der Nerv mit dem großen Tor, Auto rein, gleich wieder raus… Jetzt bin ich mein eigener Herr und habe einen zweiten Eingang. Der zwar etwas schmal geraten ist, weil Platz dort knapp ist mit einem durch zwei Tannen dimensionierten Durchgang, dem Schuppen und den vielen Baumwurzeln, die den Weg bestimmen.






Vom rückwärtigen Eingang mit Kieselweg geht man unter der Pergola durch zur Terrasse. Rechter Hand liegt dann der Gemüsegarten mit den runden Beeten der im obersten Foto zu sehen ist. Die Stahlbleche habe ich mir schweißen lassen und bin bis heute begeistert über diese Lösung. Der Gemüsegarten erhält dadurch Struktur und der rostige Stahl hält mir die Schnecken weitgehendst aus diesen Beeten mit der Stahleinfassung fern – Rost scheinen Schnecken nicht wirklich zu mögen. Die Erde hier war, wie im ganzen Garten, die reinste Kiesfläche und ich im wahrsten Worte ’steinreich‘. In den unteren Erdschichten ist das gar nicht schlecht, es bildet sich keine Staunässe, aber für die zarten Wurzeln der Gemüsepflanzen geht das gar nicht. Daher kam ich auf die Idee der Beetaufschüttung. Die Erde darin ist perfekt für mein Gemüse und die Wurzeln, die weiter nach unten wollen finden dort zusätzliche Fläche vor.
Wieviel Kieselsteine ich aus der Erde geklaubt habe kann man sich kaum vorstellen. Bis heute schreckt mich kein Unkraut, kleine Steinchen sammeln ist viel, viel aufwendiger. Genau wegen dieser Steine ist mein Garten aber ein Kiesgarten geworden – gesammelte Steinchen werden einfach auf die Kiesfläche geworfen. Kleinere Kiesel habe ich wegen der besseren Begehbarkeit und Festigkeit noch dazu gekauft, die Grundsubstanz aber stammt handverlesen aus der eigenen Erde. Dadurch wirkt die Kiesfläche aber nicht steril, sondern weist herrliche Färbungen im eher gelblichen, erdverfärbten Bereich auf.


Das Foto unten mit der schönen Hortensie ‘Annabelle‘ führt vom Hauptgarten aus Richtung Hinterausgang, die zwei Hochbeete aus Aluminium gehören zum Gemüsegarten. Die Kiesgartenpflanzen grenzen den Küchengarten vom Kiesplatz mit dem selbst gebautem Gartentisch ab. Denn der Gemüsegarten sieht ja nicht immer perfekt aus und die Sträucher davor bieten den Amseln gern gesehene Verstecke. Im Herbst bleiben darunter die Blätter liegen und allerlei Kleintieren Schutz.


Das kleine Gartenhäuschen aus Beton ist mit 12qm eher klein geraten und bietet Platz nur für das Notwendigste. Das oberste Foto zeigt das Haus im ersten Jahr der Übernahme – mittlerweile wächst es immer mehr zu, der Blauregen hat sich etabliert… Damals waren die Fensterrahmen noch türkis – huet sind sie grau.




Das Schattenbeet unter dem Apfelbaum ist mit Buchskugeln, Hostas und Schattenseggen sowie Silberkerzen, Wachsglocke und Gräsern bestückt. Im ersten Jahr wuchs alles nicht ganz so zügig an – ich habe meinen geliebten Allrounder, die Kapuzinerkresse dazwischen gesät. Sie macht aus jedem Blumenbeet innerhalb der ersten Saison einen Hit! Mittlerweile bestimmen die Seggen, wie geplant, das Bild. Ich wollte hier eine unkomplizierte Beetgestaltung, die keine Arbeit macht. Zwischengestreut sind runde Trittsteine, die für die Kleinen eine echte Herausforderung darstellen. Und selbst wenn einmal ein Kinderschritt daneben geht ist das keine Tragödie…






Ab hier gehts Richtung Haupteingang – das letzte Wegstück ist erst Frühsommer 2018 fertig geworden und schaut deshalb noch sehr clean aus – wie auch die anderen Kiesflächen wird nach und nach aufgelockert, im Blackbox-Stil dürfen sich im Laufe der Zeit viele Pflanzen kontrolliert ausbreiten und versamen. Vor der weißen Rispenhortensie (die sich dann im Herbst immer wunderschön roséfarben färbt), das kleine Kinder-Hochbeet. Meistens finden Karotten und Erbsen darin ein zu Hause. Ich tausche einfach schnell die Erde aus wenn ich das Gefühl habe jetzt müsste eigentlich ein Fruchtwechsel sein.


Das hier hinten war die drei Jahre lang meine Schmuddelecke, da der Weg zu diesem Tor eigentlich nur von der Schubkarre genutzt wird wenn ich Fallobst, Braunfäulebefallenes & Co zur Sammelstelle der Anlage bringe. Ganz am Ende des Gartens gelegen galt hier ‚aus den Augen aus dem Sinn‘.
Ganz geschickt hatte der Vorgänger einen Zierapfel so gesetzt dass er den Blick in den Garten von aussen sichtversperrt. Leider war der Strauch so krank, dass ich immer wieder daran denke ihn ganz zu entfernen. All das hemmte die Schaffenskraft. Ja, und dann benötigte ich auch mehr Beete – nie hätte ich bei Gartenübernahme gedacht, dass statt den Blumenrabatten dem Gemüse einmal meine ganze Liebe gehören würde. Zusätzliche halbhohe Beete wurden der Rasenfläche abgeknapst, ein kleines Kinderbeet wurde oben gerade mit Grassoden und Pflanzenresten gefüllt um über den Winter dann zu guter Gartenerde zu werden. Ich habe zusätzlich mit Karton abgedeckt, so konnten die Bodenlebewesen länger arbeiten. Im Frühjahr hat mein Enkel dann Erbsen setzen dürfen.
Optisch gehören die zusätzlichen Gemüsebeete dort gar nicht hin und deren Einbindung ist auch nicht wirklich toll. Ich weiß um diese Schwachstelle, aber hab einfach das Beste daraus gemacht. Vielleicht packt mich ja irgendwann der Wahn und ich gestalte noch einmal ganz anders ; )



Um die Vorstellung vom Garten noch etwas leichter zu gestalten hier die soeben erhaltene Übersicht. Ich musste zweimal hinschauen bis ich den Garten erkannte – eine wundervolle Sonntagsarbeit von Robinson & Balthazar… Rhabarberflittchen sagt Danke für dieses wundervolle Knet-Motiv des Gartens:

Whow, echt gut gemacht!
LikenGefällt 1 Person
Eine sehr schönen und gemütlichen Garten hast du! Mein Highlight so aus der Ferne ist das antike Gewächshaus 👍🏻😍
LikenLiken
Ist auch mein Highlight – also auch aus der Nähe ; )
LikenGefällt 1 Person
Liebes Rhababerflittchen, ich freue mich eine Kollegin im biologischen Gärtnern gefunden zu haben.
Als ich die Bilder Deines Gartens angeschaut habe, waren mir doch etwas zu viel Kies und Steine zu sehen. Schade. Alles Liebe, ich hoffe, dass auch meine kritische Anmerkung von Dir angenommen wird. Herzlichen Gruß, die Gärtnerin mit dem gruenen Daumen.
LikenLiken
Liebe Gärtnerin mit dem grünen Daumen, Kritik darf immer sein und ich werde diese dahingehend nutzen, dass ich meine wilden Ecken auch stärker ins Visier der Kamera nehme. Die Kieswege strukturieren den Garten und Fotos immer so schön, deshalb ist da der visuelle Schwerpunkt vielleicht etwas verrutscht ; ) Dein Rhabarberflittchen
LikenLiken
Na das freut mich doch! Hab eine gute Zeit und viel Freude mit Deinem Garten, herzlich die Gärtnerin mit dem gruenen Daumen
LikenLiken