
Von der Aufzucht einer ganz besonderen Akelei oder von allen guten Geistern verlassen ; )) Eigentlich habe ich schon genug Akelei im Garten, meist in der blaublütigen, verwilderten Form noch von meinem Vorgänger. Hin und wieder gesellt sich eine leicht weinrote hinzu, die sich dann vorrangig versamen darf – immer in der Hoffnung auf farbintensive Akelei-Exemplare. Ausser Tujen, ein paar Krokussen, Akelei, Giersch und jeder Menge Moos hat er mir nicht viel mehr hinterlassen ; )
Wenn sich die Akeleien im Frühjahr keck empor recken und ihre zarten Köpfchen im Wind läuten – ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert und möchte sie nicht missen. Mit den grün-weißen und weißen Akeleien, heißgeliebt aber zickig bei mir, hatte ich bisher wenig Glück. Irgendwie wollten diese kleinen Pflänzchen vom Gaissmayer nie so recht. Einen Versuch gebe ich mir noch und setze jetzt aber auf eine selbst gezogene weiße, besonders großblumige Akelei. Dieses letzte Mal bin ich gleich in die Vollen gegangen: ein Tütchen Samen der —> Aquilegia caerulea ’Songbird Dove’ von Jelitto zu € 16,- – was mich da letztes Jahr beim Kauf geritten hat muss die pure Gier gewesen sein. Das werden nur die eingefleischten Pflanzenliebhaber verstehen und ist bei mir zuvor auch noch nie da gewesen. Um so aufgeregter bin ich jetzt wenn es um das Vorkultivieren geht. Auf keinen Fall werden die Samen so wie bei den anderen einfach irgendwo hingestreut und sollen sich den ihnen genehmen Paltz selbst aussuchen. Die Songbird Dove wird kultiviert, im Warmen vorgezogen und sorgsam gehütet und bekommt später auch ihren eigenen Pflanzstecker damit sie nicht aus Versehen herausgerupft wird.

14. März: Die Aufzucht selbst scheint nicht wirklich schwierig. Bei ca. 20°, nur andrücken in der Anzuchterde, keimt eventuell nicht gleichmässig und braucht im Vergleich zu vielen Gemüsesorten mit bis zu 14 Tagen Keimdauer recht lange. Da bei mir die richtigen Zimmer-Anzuchtgewächs-häuser schon alle mit Gemüsesamen belegt sind, greife ich auf zuvor gesammelte Blaubeerschalen mit Deckel zurück – für die erste Phase perfekt. Anzuchterde hinein, einsäen. mit einem kleinen Deckelglas andrücken (irgendwann kaufe ich mir noch einmal einen perfekten Samenandrücker), vorsichtig wässern – die Samen sollen feucht, aber nicht nass stehen – Deckel zu und abwarten. Während der Keimdauer stell ich alles gerne bei mir im Badezimmer über einer warmen Versorgungsleitung auf den Boden. Das ist genau dort wo sonst das Kätzchen liegt und vor Wohlbehagen schnurrt…
24.März: Mittlerweile steht die Schale hell, alles wurde gleichmässig feucht gehalten, nicht zu nass. Aber leider noch nichts… Die Unruhe wächst…
Ende April ‘18: es wurde leider nichts, hab alles im Kompost entsorgt. Wer weiß, vielleicht gelangen die Samen mit dem Kompost ja noch zum ihnen genehmen Platz und entscheiden sich dann dort zu keimen…
5. Mai ’18: neuer Versuch mit Einzelsaat in meinen liebsten Anzuchtschalen —-> hier. Aber auch da sieht es so aus als wenn sie wollen würde. 7 Samenkörner habe ich neu angesetzt, wenn die auch wieder nichts werden (wonach es leider gerade ausschaut), werde ich die anderen über den Winter in einen Blumentopf geben und draussen überwintern lassen. Aber ganz ehrlich: irgendwas stimmt doch da auch mit dem Saatgut nicht, oder ? Wenn wenigstens eine angegangen wäre, aber so einen Komplettausfall habe ich noch nie erlebt. Schade…